Delisting klärt Situation an der Börse 2012 - Neues Gesetz über Kapitalmarkt könnte zur Reduzierung der notierten Unternehmen führen


Alle Kapitalgesellschaften mit weniger als 10.000 Aktionäre können ihre Aktien vom aktiven Handel an der Belgrader Börse entfernen, unter den Bedingungen definiert im neuen Gesetz über Kapitalmarkt, das Ende 2011 in Kraft getreten ist.
Wenn der Anteil der gehandelten Aktien an der Börse innerhalb von 6 Monaten unter 0,5% aller ausgegebenen Aktien sinkt bzw. unter 0,05% monatlich in jeden drei Monatn innerhalb dieser sechsmonatigen Periode, kann man diese Möglichkeit nutzen.
Das wichtigste Kriterium hier ist die Liquidität. Wenn ein Unternehmen liquidist, bzw. seine Aktien gefragt und gehandelt werden, fällt die Möglchkeit des Delistings aus, sogar wenn es weniger als 10.000 Aktionäre gibt.
Finanzexperten sind aber der Meinung, dass sich die Situation an der Börse nicht drastisch verändern wird, obwohl das neue Gesetz das stärkere Delisting ermöglicht.
- Der Börsennotiz der Aktiengesellschaften kann künftig eingestellt werden, ohne dass sie dabei ihre Rechtsform verändern müssen. Das gilt auch für Unternehmen mit unliquiden Aktien, wenig Minderheitsaktionäre und einem niedrigen geschätzten Aktienwert (im Vergleich zum Preis, zu dem Hauptaktionäre die mehrheitliche Beteiligung erworben haben). Aktiengesellschaften, auf deren Aktien der größte Teil des Wertpapierhandels an der Belgrader Börse entfällt, werden auch in der Zukunft liquid bleiben.
Wir erwarten keine drastischen Veränderungen im Wertpapierhandel an der Börse. Delisting "droht" Unternehmen, deren Aktien auch früher nur selten gefragt worden waren - erklärt uns Milivoje Knežević, Leiter des Analysesektors der Brokerfirma "MV Investments".
Sličnog mišljenja je i projekt menadžer "Wise brokera" Vladan Rankov:
Seine Meinung teilt der Projektmanager von "Wise Broker" Vladan Rankov:
- Das Gesetz erlaubt die Einstellung der Börsennotiz, aber das bedeutet nicht, dass sich Aktionäre für so etwas entscheiden werden. Ich glaube, dass die Geschäftsleitungen die Teilnahme am Kapitalmarkt künftig seriöser überlegen werden. Ich glaube, dass alles, die mit dem Kapital handeln wollen, an der Börse bleiben werden. Ich erwarte keinen revolutionären Wandel, aber es wäre gut, dass alle, die für den Wertpapierhandel nicht motiviert sind, von der Börse entfernt werden. Wir gehören zu den führenden Kapitalmärkten in der Welt, wenn es um die Anzahl der gehandelten Aktiengesellschaften geht - das ist fast unglaublich.
Neue Klassifizierung von Kapitalgesellschaften
Die Entscheidung über Delisting darf nur die Aktionärsversammlung treffen. Alle offene Aktiengesellschaften, also jene mit mehr als hundert Aktionären, waren bisher zum Börsengang verpflichtet. Das neue Gesetz über Kapitalgesellschaften, das ab dem 1. Februar 2012 anzuwenden ist, hebt die Klassifizierung in offene und geschlossene Aktiengesellschaften auf. Künftig wird es nur öffentliche Aktiengesellschaften geben.
Das neue Gesetz über Kapitalmarkt werde zum effizienteren Schutz von Miderheitsaktionären beitragen, glaubt der Hauptbroker der "Sinteza Invest Group" Nenad Gujaničić.
- Wenn es um die "Klärung" der Situation an der Börse geht, wo es mehr als 1.000 unaktive Wertpapiere gibt, sieht das neue Gesetz mehrere Marktebenen sowie die Entfernung von nicht liquiden Aktien vor. Der Gesetzgeber hat auch Schutzmaßnahmen für Minderheitsaktionäre vorgesehen, die sich in dieser Sache nicht einigen können. Unternehmen sind verpflichtet, Aktien aller interessierten Aktionäre anzukaufen. Solche Aktionäre sollten auch bisher ausgezahlt werden, aber viele Unternehmen haben gegen diese Regel verstoßen.
Das neue Gesetz sieht viel höhere Kriterien für die Bestimmung des Preises für Minderheitsaktionäre. Das wird die Kosten für Hauptaktionären beträchtlich erhöhen und in vielen Fällen Hauptaktionäre vom Delistig entmutigen, glaubt Gujaničić.
Börsenoffizielle sind noch nicht bereit über die ersten Effekten des neuen Gesetzes über Kapitalmarkt zu reden, bevor es völlig angewandt wird. Die Anzahl der Aktiengesellschaften an der Börse verringert sich, Einschätzungen zufolge, um drei bis fünf wochentlich, fast mit der gleichen Intensität wie die Anazahl der gelisteten Unternehmen früher zugenommen hat. In einem Moment gab es sogar 1.700 notierte Unternehmen am serbischen Kapitalmarkt.
Jelena Đelić



