Geschichte von unserem "Tesla in Liberia" - Wie Mijat Kustudic aus Novi Sad zum Mitglied eines afrikanische Teams für die Elektrifizierung wurde


(Mijat Kustudić ist in Liberia seit dem Oktober) Die erste elektrische Glühbirne in Serbien leuchtete 1884 in einem Betrieb der Militär-technischen Anstalt in Kraguejvac, und das erste Kraftwerk wurde neun Jahre später - 1893 - in Belgrad in Betrieb genommen. Dieses Jahr gilt alsder Beginn der Elektrifizierung in Serbien. Im vergangenen Jahr, 2016, also 123 Jahre nach Serbien, begann man mit der Elektrifizierung in Liberia, und der Student der Technischen Hochschule in Novi Sad, Mijat Kustodic, hat die Gelegenheit, daran teilzunehmen.
Während des Studentenaustauschs und des Masterstudiums in der deutschen Stadt Ulm ist zum Mitglied eines Teams geworden, das das Projekt der Elektrifizierung dieses afrikanisches Landes umsetzt. Nur 9,8% der Bevölkerung von Liberia hat einen Stromanschluss.
In einem Gespräch mit dem Portal eKapija erzählt Mijat Kustudic, wie das Leben in einem der ärmsten Ländern der Welt aussieht, sowie wie man das Projekt zu seiner Elektrifizierung umsetzt.
Das Projekt wurde im März 2016 gestartet, und unser Gast ist in diesem afrikanischen Land seit dem Oktober. Die Ankunft in Liberia war ein großer Schock für ihn.
- Ich brauchte eine gewisse Zeit, um mich an hiesige Lebensbedingungen zu gewöhnen. Wenn man Wasser aus dem Brunnen nicht nimmt, desinfiziert, ein Bad nimmt oder das Geschirr spült, niemand wird es für ihn tun - in solcher Situation begreift man, dass alles von ihm selbst abhängt. Die Menschen hier können sich nicht leisten, etwas in den Müll zu werfen, weshalb man für alles einen neuen Einsatz finden kann. Es ist sehr interessant zu sehen, wie kreativ Menschen in solcher Situation sind, was alles sie aus Abfällen machen können. Gegenstände bekommen eine völlig neue Form und den Zweck. Harte Zeiten erfordern kreative Lösungen von Menschen - so beginnt unser Gespräch mit Mijat.
Liberianer versuchen den Mangel an Strom durch Anwendung von Feuer und Batterien zu ersetzen. Man hat die elektrische Beleuchtung. Für mehr Komfprt verwendet man Aggregate, aber nur wenn man Geld dafür hat, erzählt Mijat Kustudic.
Der Student aus Novi Sat hat zum Mitglied des Teams in Liberia während des Studentenaustauschs geworden. Er hat alle Möglichkeiten überlegt und lange gesucht, bis er einen Professor gefunden hat, der sich mit der Elektrifizierung von ländlichen Gegenden befasst. Er bot ihm seine Hilfe und kam demnächst in Liberia.
(Nur 9,8% der Bevölkerung von Liberia haben einen Stromanschluss) Strom ist bald da ...
Das Projekt, an dem der junge Fachmann aus Serbien arbeitet, besteht aus 4 Hauptelementen und Phasen. Das sind die Distribution von 3.000 Sonnenkollektoren, Erstellung eines Lehrplans für Schüler, um die für die Anwendung von erneuerbaren Energien vorzubereiten, die Unterstützung der erneuerbaren Energiequellen am liberianischen Markt und die Entwicklugn der lokalen Produktion von Sonnenkollektoren. Man hat bisher Partner für die Zusammenarbeit gefunden, sich mit den künftigen Verteilungsnetzbetreiber getroffen, Ausbildungskurse veranstaltet und ein Netzwerk der wichtigen Entscheidungsträger gebildet.
- Wir prüfen und analysieren derzeit die Reaktionen auf erneuerbare Energien und die Bereitschaft für Investitionen. Die Trainings für die Bevölkerung und lokale Verteilungsnetzbetreiber sollten erst stattfinden und lokale Energieunternehmen können mit der technischen, finanziellen undl ogistischen Hilfe in diesem Zeitraum rechnen. Parallel zu Traininigs erwarten wird die Produktionsaufnahme, die neue Arbeitsplätze schaffen sollte.
Das System, das man bauen wird, besteht aus einer Batterie und dem Bedienelement . Das Bedienelement zeigt den Status der Batterie und steuert das Laden und Entladen. Er lässt sich mit Hilfe einer Taste sehr leicht programmieren, erklärt Mijat.
- Der Hauptteil des Systems ist ein kleines Solarpanel, das das System lädt. An das System lassen sich Lampen, USB-Ladegeräte, Handy-Ladegeräte und Taschenlampen sowie Lüfter anschließen. Wir möchten Menschen in den ländlichen Gegenden ermöglichen, alle erwähnten Geräte zu laden, weil sie für andere Bedürfnisse meistens Feuer nutzen. Die andere Möglichkeit sind Aggregate, die sehr laut und teuer sind, sowie der Brennstoff, und man muss sie auch regelmässig warten lassen. Unsere Solarpanele stellen eine viel bessere Lösung dar.

- Es ist immer interessant und dynamisch. Zusätzlich zur täglichen Arbeit am Projekt besuche ich ländliche Gegenden in diesem Land. Ich arbeite für die Organisation MercyCorps, ich begegne Vertretern der GIZ, der Agentur für erneueraber energien und Entwicklung von ländlichen Gegenden und anderen.
In Liberia fehlt ih am meisten die Unbeschwertheit des Lebens in Serbien.
- Ich weiß, wie die Situation in unserem Land ist, aber ich weiß auch, dass es hier viele Menschen gibt, die täglich mit existenziellen Problemen konfrontiert sind. Wenn man in Serbien hungrig ist, öffnet man seinen Kühlschrank. Wir können mit warmem Wasser duschen, die Geschäfte sind nicht weit entfernt, und Kinder haben Recht auf Bildung und Gesundheitsfürsorge. So etwas gibt es hier nicht.
Das Projekt zur Elektrifizierung von Liberia soltle bis März 2018 umgesetzt werden. Unter der Annahme, dass jeder Haushalt fünf Mitglieder hat, können 15.000 Menschen dank 3.000 selbstständige Solarpanelen einen Stromanschluss bekommen.
Mijat wird folgende Monate in Deutschland verbringen, wo er dieses Projekt als seine Masterarbiet präsentieren wird. Nach dem Abschluss würde er gerne an einem ähnlichen Projekt irgendwo i nder Welt arbeiten. Er will ein Promotionsstudium im Ausland einschreiben, und seine Dienstleistungen seien in Serbien, wie er sagt "zum Glück nicht notwendig".
K.S.